Jahreszeiten
24.11.2015
Von diesem Ort sagt man, dass es ihn nicht mehr wirklich gibt. Und man sagt auch, dass sich diese Geschichte dort, vor langer Zeit, so nie zugetragen hat. Eine Geschichte aus der, während der Jahrzehnte, ja vielleicht sogar der Jahrhunderte, die einzelnen Buchstaben herausgefallen sind - vom Schmelz- und Quellwasser weggespült ins weit weg liegende Meer, vom Wind in die fernen Ebenen verstreut, in den hochsommerlichen Hitzen verdunstet - und trotzdem: Erinnerungen. Wie ein Phantomschmerz.
Der Gratwind streicht über das tiefdunkle Smaragdgrün des Sees, huscht durch das fahle, hellbraune Gras, verflüchtigt sich im Leeren. Die Stille die folgt ist gross und weit wie das Grauweiss des Himmels, das sich im Quellwasser spiegelt. Leises Gluckern unter mächtigen Granitblöcken. So leise wie eine zugewehte Spur im frisch gefallenen Schnee.
Copyright Bild & Text: Christian von Almen. Nutzungsbedingungen: Impressum/ABG. Je nach Verwendungszweck stelle ich meine Bilder unter der "Creative Commons Lizenz" auch kostengünstig oder kostenlos zur Verfügung.
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