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Hochtour

Schnee

10.03.2018

Im vergangenen Sommer bin ich fast nie in den Bergen unterwegs gewesen. Zu deprimierend war der Anblick der schmelzenden, schmutzigen Gletscher, der grauschwarzen Firnfelder, der grossen, um sich greifenden Tristesse. Mit den ersten ergiebigen Schneefällen im Spätherbst verspürte ich jedoch von neuem die Sehnsucht nach Gipfeln und Graten. An einem prächtigen Nachmittag im späten Oktober packte ich meine Skitourenausrüstung zusammen. Früh am nächsten Morgen bestieg ich im Tal den Zug Richtung Jungfraujoch.

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Finsteraarhorn III

12.06.2017

Um drei Uhr früh breche ich bei mondhellen Licht von der Hütte auf, quere entlang einer imaginierten Höhenlinie hinüber Richtung Grünhornlücke. Eine Weile lang begleitet mich noch das Rauschen des Hüttenbachs. Dann tauche ich in die grosse Stille des nächtlichen Hochgebirges ein.

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Links das Agassizhorn, rechts das Finsteraarhorn.
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Finsteraarhorn II

11.06.2017

Tagwacht um ein Uhr, kurzes Frühstück, draussen scheint der Mond taghell. Warm ist es. Der Bach rauscht unvermindert. Der grosse Schatten des Hüttenpfeilers liegt dunkel auf dem Schnee. So steige ich die ersten Höhenmeter im Lichtkegel meiner Stirnlampe. Oben, beim alten Hüttenplatz, verstaue ich sie im Rucksack. Zick-Zacke über die schon stark abgeschmolzene Gletscheroberfläche hoch zum Kessel unter der Südwestwand. Auf der Suche nach allfälligen Spalten wandert mein Blick ununterbrochen über die Fläche vor mir. Der Schnee ist hier oben zwar besser gefroren, doch bei diesen hochsommerlichen Tagestemperaturen will das nicht viel heissen. Gross und kolossig ragt die von den anbrandenden Westwindwettern stark verwitterte Wand himmelwärts. Unter ihren Pfeilern, Türmen, Graten und Schluchten quere ich hinüber zum bereits schneefreien Frühstücksgrat. Schnalle die Skier auf den Rucksack. Warmes Mondlicht fällt auf den gut sichtbaren Weg. Beim Frühstücksplatz studiere ich nochmals kurz die lange, recht steile Gletscherseite hoch zum Hugisattel. Erinnerungen an den nicht enden wollenden Aufstieg zum Breithorpass, auf dem Weg zum Monte Leone, werden wach. »Nun dann«, sage ich mir, »packen wir es an«. Unzählige Zick-Zacke später erreiche ich den Hugisattel bei Tagesanbruch.

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Hugisattel: Vollmond über den westlichen Alpen.
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Finsteraarhorn I

10.06.2017

Wache zu einem herrlichen Morgen auf. Angenehm kühl strömt die Luft durch die offenen Fenster in meine Wohnung herein, voll von den Versprechen des nahenden Sommers. Die eben aufgehende Sonne taucht Ostlaube und Küche in goldiges, warmes Licht. Noch ruht der Berufsverkehr, auf Strassen und Wegen sind kaum Menschen unterwegs. Das Dorf atmet, ein wenig nachttrunken, tief und ruhig. Schwer sich vorzustellen, dass hier in einer knappen Stunde lärmige Betriebsamkeit herrschen wird. Ein warmes Lichtblau überzieht den wolkenlosen, klaren Himmel. Bei dieser friedvollen, vorsommerlichen Morgenstimmung wird mir das Herz ein wenig schwer beim Gedanken, heute ins Hochgebirge aufzubrechen. Wer geht denn jetzt noch auf Skitouren?

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Föhnschleier über der Grünhorngruppe.
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